Studenten präsentieren Vorschläge für die Freiraumgestaltung am Siegesdenkmal
Siegesplatz und Freiheitsstraße: zwei historisch
bedeutsame wie auch kontroverse Zonen der Stadt Bozen. In diesen
zwei Bereichen ist zur Zeit ein Prozess zur Wiederbelebung im
Gange, dank der bevorstehenden Eröffnung des
Dokumentationszentrums zur Geschichte der Stadt, in der Krypta des
Siegesdenkmals; und auch dank der neuen Beleuchtung unter den
Lauben der Freiheitsstraße sowie dank des künftigen
Projektes der Tiefgarage unter dem Siegesplatz. Aber auch dank der
möglichen Realisierung einiger Entwürfe von 11
Studierenden der Fakultät für Design und Künste der
Freien Universität Bozen, die im eben abgelaufenen Semester im
Projektatelier Prey das Thema Design erzählt Geschichte
bearbeitet haben. In diesem Atelier haben, unter der Leitung der
Dozenten Kuno Prey, Martin Luccarelli und Alvise Mattozzi und auf
der Grundlage einer Vereinbarung mit Maria Chiara Pasquali,
Stadträtin für Urbanistik, Wohnungspolitik und Zeiten der
Stadt der Gemeinde Bozen, motivierte Studierende Entwürfe
ausgearbeitet, welche ein neues Erleben des Parks, hinter dem
Siegesdenkmal und dem künftigen Zugang zum
Dokumentationszentrum, sowie der Freiheitsstraße
ermöglichen sollen.
Heute haben die Dozenten und Studenten der Freien
Universität im Rahmen einer Pressekonferenz ihre Arbeiten, im
Beisein von Stadträtin Maria Chiara Pasquali (Urbanistik und
Zeiten der Stadt), Stadträtin Patrizia Trincanato (Kultur und
Zusammenleben), sowie Judith Kofler Peintner (Mobilität),
offiziell vorgestellt.
Urbanistik-Stadträtin Pasquali bedankt sichbei den Studenten
für den kreativen Beitrag an die Stadt und die
Auseinandersetzung mit einer bedeutenden Maßnahme der
Stadtentwicklung. Pasquali betont: "Die Umsetzung der geplanten
Riqualifizierungsprojekte zwischen dem Siegesdenkmal und der
Freiheitsstraße, wird maßgeblich das Stadtbild
verändern. Die ersten konkreten Schritte, wie die Öffnung
der Krypta des Denkmals, die Beleuchtung der Lauben in der
Freiheitsstraße und verkehrsberuhigende Maßnahmen
werden in Kürze sichtbar und auch der Bau der neuen Tiefgarage
am Siegesplatz und des Bibliothekenzentrums tragen zur Aufwertung
dieses Stadtteils bei. Bemerkenswert ist die kulturhistorische
Sensibilität mit der sich die Studenten auseinandergesetzt
haben. Es wird den Gemeindeverantwortlichen nicht leicht fallen
eine Auswahl für ein Siegerprojekt zu treffen."
Darunter sind einige Vorschläge, die im Besonderen auf die
Freiraumgestaltung ausgerichtet sind wie die Parkbank Eirene
(Antiga und Colombi), die zwei Sitzmöglichkeiten anbietet, die
zum Nachdenken und zum Gemeinschaftserlebnis im Park einladen, oder
die Treppenstruktur Skalini (Hettich und Onestini), welche
Einzelnen wie auch Gruppen Bequemlichkeit bietet. Ein weiterer
Entwurf ist BUTTler (Kubitz und Marmsoler), eine Rückenlehne,
die die kleine Randmauer des Parks vor der Bushaltestelle in eine
bequeme Sitz- oder Anlehnungsmöglichkeit verwandelt. Es wurden
auch Entwürfe erarbeitet, die direkt die historische Rolle der
Orte aufgreifen, wie Ascolta (Hettich und Onestini), eine
Darstellung durch Silhouetten von Personen, die auf Bänken
sitzend Erinnerungen und Geschichten der Freiheitsstraße all
jenen erzählen, die sich dazugesellen; oder wie Sottomano
(Gandini), eine Relief zum Ertasten, welches die
städtebauliche Entwicklung von Bozen aufzeigt; oder das
Lassù (Antiga und Colombi), eine spiralenförmige Rampe
welche einlädt, historische Merkmale des Parks besonders ins
Auge zu fassen und auch den Blick über den Park und dessen
Konflikte hinaus, gegen den Rosengarten schweifen zu lassen. Andere
Vorschläge hingegen gehen die Geschichte in einer eher
kritischen und provokativen Weise an, wie Omnis Enim - Für
Alle (Dieck und Löhr), eine Kleinausführung des
Siegesdenkmals welche, in umgekippter Lage, von den Besuchern des
Parks besessen werden kann, oder auch il Ponte (Dieck und
Löhr), ein langgezogener Brückensteg, der das Talferufer
mit dem Beginn der Freiheitsstraße verbindet und dabei durch
das Siegesdenkmal führt, ohne dieses jedoch zu berühren;
ein weiterer Vorschlag befasst sich mit Konflikten und Geschichte
in einer eher indirekten Form und setzt dabei auf die Bäume
vom Park, welche im Denk.Mal zu einem neuen Monument werden, oder
in Dialog zu einem Friedenssymbol (beide von Sabich). Es gibt dann
noch den Entwurf Affacciamoci (Centonze), eine Reihe von
überdimensionalen Portraits von Kaufleuten der
Freiheitsstraße, die sich stolz zwischen den Pfeilern der
Lauben mit ihren Produkten den vorbeifahrenden Autofahrern zeigen
und dadurch ihre Leidenschaft als
Geschäftsleute zum Ausdruck bringen.
Am Mittwoch, 25. Juni um 18 Uhr werden die Projekte im
Festsaal der Gemeinde Bozen, Gumergasse 7, der Allgemeinheit
vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit werden im Foyer der
Gemeinde alle Projekte ausgestellt. Die Ausstellung bleibt bis zum
3. Juli geöffnet.
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