Ausstellung historischer Kinderbilderbücher im Stadtmuseum eröffnet

Die Ausstellung Ein Buch als Freund zeigt die wertvolle Sammlung historischer Kinderbücher von 1900 1940.
Das Bozner Stadtmuseum stellt 55 Bilderbücher aus den ersten vier Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts aus. Die Kinderbücher stammen aus der Sammlung von Arnaldo Loner, die einen wertvollen Fundus mit kuriosen Besonderheiten darstellt.
Der Presse und der Öffentlichkeit wurde heute im Beisein von Kulturstadträtin Patrizia Trincanato, dem Direktor des Stadtmuseums Stefan Demetz, dem Sammler RA Arnaldo Loner und der Amtsdirektorein Silvia Spada, die neue Ausstellung "Ein Buch als Freund" vorgestellt.
Die hochkarätige Sammlung Arnaldo Loner umfasst
hauptsächlich Kinderbilderbücher aus
dem deutschsprachigen Raum zwischen 1900 und 1940. Es handelt
sich hierbei um 55 Kinder- und Jugendbücher, die sich
durch hervorragende Graphik und Illustrationen
auszeichnen; unter den Zeichnern findet man die Namen
von Sibylle von Olfers, Ferdinand Andri, Carl Otto Czeschka,
Oswald Wenzel, Karl Hofer, Elsa Beskow, Ernst Kreidolf,
Heinrich Lefler und anderen, die zu den Hauptvertretern der
Kunstbewegungen, allen voran der Sezessionen, um die
Jahrhundertwende und vor dem Ersten Weltkrieg
zählten.
Der Wert dieser Bände beschränkt sich nicht auf die
Abbildungen, stellt der Textteil doch eine bedeutungsvolle
Ergänzung dar, an der pädagogische Ansichten,
Erziehungsmodelle und gängige Stereotypen der
damaligen europäischen Gesellschaft abgelesen werden
können. Nur einem engen Kreis von interessierten Sammlern
bekannt und selten ausgestellt, bezeugen die Bestände der
Sammlung Loner aufs Schönste den hohen Stand der
Buchgestaltung.
Zur Ausstellung erscheint ein mit einem beachtlichen Bildteil
ausgestatteter Katalog. Künstler und Zeichner werden
einerseits entsprechend gewürdigt, andererseits wird hier
gezeigt, dass der Bereich der Illustration im Vergleich zu den
anderen graphischen Formen des 20.Jahrhunderts
keineswegs zweitrangig war.
Und schließlich lassen uns diese poetischen Bücher, die
hundert Jahre alt sind, daran denken, wie sehr sich der
Zugang zur Kindheit in unserem von Laptops, Tablets, E-Books und
komplizierten Pop-ups beherrschten Alltag geändert hat.
Damals genügte ein buntes Büchlein, um Kinderträume
zu erwecken und die Kleinen auf den Flügeln der Phantasie
reisen zu lassen, - eine Phantasie, die heute immer mehr
behindert wird, um nicht zu sagen fremdgesteuert, von denen, die
keine Kinder mehr sind.
Download:
- Das Plakat der Ausstellung (file pdf, 703 Kilobyte)
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