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Nicolò Rasmo: Leben und Wirken Nicolò Rasmo: Leben und Wirken
Nicolò Rasmo ist auch Jahre nach seinem Tod (1986) all
jenen ein Begriff, die sich für die Südtiroler und
Trentiner Kunstgeschichte interessieren. Er ist in der Erinnerung
derer noch lebendig, die ihn persönlich kennen gelernt
haben.
Geboren wurde Rasmo am 6. Juli 1909 in Trient. Schon als
Jugendlicher zeigte er ein ausgeprägtes Interesse für
Kunstgeschichte, wie sein Oberschulzeugnis belegt: Neben vielen
Sechsern in anderen Fächern, von Italienisch bis
Leibeserziehung, sticht die Zehn im Fach Kunstgeschichte ins Auge.
Im Jahre 1933 schloss Rasmo sein Studium in Kunstgeschichte des
Mittelalters an der Universität Florenz bei Mario Salmi ab,
der seine Diplomarbeit über das Castel Buonconsiglio in Trient
betreute.
Im darauf folgenden Jahr absolvierte er an derselben Universität eine Fachausbildung. Im Jahre 1939 trat Rasmo als Inspektor in den Dienst des Denkmalamtes von Trient, das er von 1960 bis 1974 als Landeskonservator leitete.
Von 1940 bis 1981 war er zudem Direktor des Stadtmuseums
Bozen.
Rasmos Tätigkeit als Wissenschaftler ist engstens
verknüpft mit seinem Einsatz für den Schutz der
Landschaft. Die Zuständigkeit in Sachen Umweltschutz oblag
damals noch dem Denkmalamt, und Rasmo kam diesem Auftrag mit
Leidenschaft und Nachdruck nach. Zahlreiche Publikationen
dokumentieren das fruchtbare Nebeneinander von präziser
Stilkritik, exakten Hinweisen auf Ausführungstechniken und
Probleme der Konservierung sowie von Theorie und Praxis der
Restaurierung. Rasmo nahm hier häufig eine auch
überregional wahrgenommene Vorreiterrolle ein.
An Rasmos Arbeiten beeindruckt noch heute die komplexe
Annäherung an die verschiedensten Themen und die innerhalb
seiner Zeitgenossenschaft selten anzutreffende Fähigkeit, die
Thematik von allen Gesichtspunkten her zu beleuchten, wobei immer
auch das Studium von Archivdokumenten eine wichtige
Interpretationsgrundlage bildete.
Rasmos wissenschaftlicher Werdegang kann anhand der 22 Jahrgänge der Zeitschrift Cultura atesina-Kultur des Etschlandes nachvollzogen werden, die er im Jahre 1947 begründet hatte. Das Inhaltsverzeichnis der Zeitschrift spiegelt die Vielfalt an Beiträgen und Ansätzen wieder: sie beinhaltete Forschungessays, wertvolle Miszellen und Besprechungen, Editorials des Herausgebers zu brisanten und brandaktuellen Themen (etwa Toponomi e buon senso, 1954) und Aktuelles aus dem kunsthistorischen und konservatorischem Bereich. Im Jahre 1960 verringerte sich die Anzahl der fixen Mitarbeiter, die Zeitschrift druckte nun vermehrt umfangreiche, von Rasmo selbst zu Ende geführte Forschungsarbeiten.
Ab 1966 begann das Nachschlagewerk Dizionario degli artisti atesini in Fortsetzungen zu erscheinen. Die Lettera A wurde dann 1980 als selbständige Publikation herausgegeben. Vom Dizionario erschien 1988 posthum Lettera B, herausgegeben von Luciano Borrelli und Silvia Spada Pintarelli. Derzeit wird der Band C/K vorbereitet, doch besitzt die Stiftung in nuce das gesamte Alphabet in Form von Datenblättern, die der Autor im Laufe seiner lebenslangen Forschungsarbeit gesammelt hatte. Immer wieder erstaunt die Offenheit von Rasmos breit angelegtem Kunstbegriff, der zwischen Kunst und Kunsthandwerk nicht künstlich unterschied und in dem sich auch die kleinen Details und peripheren Phänomene zum geschlossenen Bild einer eigenständigen regionalen Kunstlandschaft formten. Die Künstler, die in sein Nachschlagewerk aufgenommen wurden, waren Architekten und Bildhauer ebenso wie Waffenschmiede, Keramiker, Illustratoren, Vergolder und Schmiede, Tischler, Schrankhersteller, Glockengießer, Lithografen, Steinschleifer und Maurer, Uhrenmacher, Zinnmacher und Sticker. Ihre Beziehung zum Untersuchungsgebiet konnte unterschiedlicher Natur sein: Sie konnten hier geboren sein, für eine längere oder kürzere Zeit hier gewohnt oder aber sich nur auf der Durchreise befunden haben.
Als Kunsthistoriker schrieb Rasmo an die 500 Bücher und Essays von großem wissenschaftlichen Wert. Neben seinen schon erwähnten Werken soll auch an die Monografien Michael Pacher (1969), Affreschi medievali atesini (1971), L'Età cavalleresca in Val d'Adige (1980) und Kunstschätze Südtirols (1985) erinnert werden.
Nicolò Rasmo verstarb in Bozen am 5. Dezember 1986.
Aus: Silvia Spada Pintarelli, La Fondazione Nicolò Rasmo - Adelheid von Zallinger, in La politica della memoria. Musei e beni culturali in Alto Adige / Politik der Erinnerung. Museen und Kulturgüter in Südtirol, La Fabbrica del tempo, Formia (Latina) 2001, S. 123-128.
Biographische Vermerke finden sich auch in Ricordo di
Nicolò Rasmo, Trient 1990.
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